Source:Die Bundeswehr will bei Airbus Kampfjets im Milliardenwert bestellen, wie das Bundesverteidiungsministerium entschieden hat. Das erfuhr der BR aus Regierungskreisen. Ein Geschäft von dem die Standorte in Augsburg und Manching profitieren.
Milliardenschwerer Großauftrag für Airbus in Manching: Wie der Bayerische Rundfunk aus Regierungskreisen erfahren hat, bestellt die Bundeswehr bei Airbus 33 Kampfjets. Am Standort Manching würden dadurch rund 5.000 Arbeitsplätze für viele Jahre gesichert, bestätigt Airbus-Betriebsratsvorsitzender Thomas Pretzl.
Der Ingolstädter Bundestagsabgeordnete Reinhard Brandl (CSU), der auch im Verteidigungsausschuss sitzt, begrüßt die Entscheidung des Ministeriums "sehr", die alten Eurofighter durch Flugzeuge der neuesten Generation zu ersetzen. "Das ist insgesamt wirtschaftlicher als eine Nutzungsdauerverlängerung. Die Bundeswehr bekommt dadurch eine Eurofighter-Flotte mit einheitlichen Fähigkeiten. Das vereinfacht auch den Betrieb und die Logistik."
Gesamtauftrag im Wert von 3,3 Milliarden Euro
Die Bestellung des Verteidigungsministeriums wird 33 Eurofighter umfassen. Die neuen Flieger sollen 33 alte Eurofighter der ersten Generation aus der Tranche 1 ersetzen. Insider schätzen den Wert eines neuen Eurofighters auf rund 100 Millionen Euro. Der Gesamtauftrag hat damit einen Wert von rund 3,3 Milliarden Euro.
Ein Teil der Produktion und dann auch der Wartung wird am Airbus-Standort Manching stattfinden. Auch der Airbusstandort Augsburg profitiert. Bauteile für den Eurofighter werden in mehreren europäischen Ländern gefertigt und dann im oberbayerischen Manching fertig montiert. Hier sitzen auch die Entwicklungsabteilungen.
Auftrag kommt gerade zur rechten Zeit
Aktuell ist die Produktion bei Airbus in Manching nicht ausgelastet, weil die Eurofighter aus vorangegangenen Tranchen fertig produziert sind. Die letzten drei Eurofighter aus der sogenannten Tranche 3A wird Airbus in diesem Jahr ausliefern. Folglich kommt der neue Auftrag des Verteidigungsministeriums gerade zur rechten Zeit, um die Anschlussbeschäftigung zu gewährleisten, so Airbus-Betriebsratsvorsitzender Thomas Pretzl. Allein mit der Eurofighter-Produktion sind in Manching rund 2.500 Airbus-Mitarbeiter beschäftigt. Sie waren in den vergangenen Monaten nicht mehr ausgelastet und wurden teils mit der Wartung von Flugzeugen beschäftigt.
Noch größerer Auftrag womöglich in Aussicht
Derzeit hofft Airbus noch auf einen weiteren, noch größeren Auftrag, so Airbus-Betriebsratsvorsitzender Thomas Pretzl. Im Gespräch ist, dass auch die veralteten Tornados der Bundeswehr durch Eurofighter ersetzt werden könnten. Ihre Stückzahl liegt bei 90. "Hier ist sehr viel Ingenieursarbeit gefordert, so dass das dann auch Auslastung für unsere Ingenieure bringt", sagt Pretzl.
Die Entscheidung des Verteidigungsministeriums, ob auch die 90 veralteten Tornados durch neue Eurofighter ausgetauscht werden sollen, ist noch offen.